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Adéu Addaya

So viele Trennungen! Uns Menorquinern fallen Abschiede besonders schwer. Wir verlassen die Insel nur, um die Vorfreude auf die Rückkehr zu genießen. Unser Adressbuch ist gefüllt, unzählige Rückkehrversprechungen hinterlassen und diverse Hemden zieren salzgraue Spuren trennungsfeuchter Augen. Wir tragen ein üppiges Album wunderbarer Begegnungen von der Insel fort. Sei es Xek, der stets hilfreiche Verkäufer im Lieblingsspielzeugladen „Pedro `s Boat“, oder die engagierte Suzanna aus dem Tourist-Büro (zufällig stellt sich heraus, es ist Xeks Gattin), die mit Freuden neue touristische Aufgaben ausreichte, oder unser strahlender Lieblingsverkäufer beim weltbesten Inselfleischer. OderGanz wichtig: unsere gastronomischen Eckpfeiler: Paolo und Michela vom „Pappaeciccia“ in Mahon, mit den wir stundenlang im einsamen Winter gequatscht haben, wir kein italienisch und sie weder englisch- noch deutschsprechend, und die uns letztlich auf dem Boot besuchten und Wein frei Haus lieferten. Ebenso Natalia, die herzliche und unermüdliche Chefin in Addayas „Corner-Bar“, deren Koch wir vergeblich versuchten abzuwerben …

Wochenlang waren wir die einzigen Gäste im Hafen und fanden uns zum täglichen kurzweiligen Plausch bei Mari&Juana im Hafenbüro ein. Marinero Xavi mit der Schweißerbrille und Bootshund Trufa statteten uns am Stegende mehrmals täglich Besuche ab, und es gab immer Gründe zu lachen.

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Hiermit sind nur einige erwähnt, die unseren wunderbar naturlastigen Inselmonaten einen so unvergesslichen menschlichen Rahmen bescherten, und entsprechend ungern vollzieht man die Trennungen. Gekrönt wurde diese Zeit durch die großartigen Tage und Wochen in der bunten Gemeinschaft auf unserem Steg, in der mit großem Selbstverständnis gemeinsam an den Booten gebaut wurde, man sich mit Werkzeug, Material und Erfahrung aushalf und ergänzte, und an den Abenden vergnügt versuchte, die Welt zu verbessern, oder wenigstens die persönlichen Kontakte. Und wie immer war es völlig egal, ob man Laurent, Flavio, Xavi, Fernando oder Uwe, Amaia, Lynne, Juana, Justine oder Anke heißt. Ganz im Gegenteil, genau wie eben immer waren die so unterschiedlichen Lebensläufe, Kulturen und Geschichten die vollkommenen Zutaten für diese köstliche „Paella“. Die Abende mit unseren britischen Bootsnachbarn Chris and Cathy, die unvermeidlich in Bauchmuskelkater mündeten und uns eine Dauerkarte auf ihrer urigen Finca verschafften, bedürfen unbedingt einer Erwähnung. Chris` Humor und Selbstironie, gebettet in überzeugendes Entertainment, kann man nicht erlernen, den muss man wohl in good old Britain in die Wiege gelegt bekommen. Unser Programm für `s nächste Treffen steht schon.

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Mehrfach haben wir in den letzten Tagen Leute von der Mietwagenrückgabe in Mahon zurück nach Addaya gefahren, nur wir mussten uns ein Taxi nehmen, weil wir soo lange brauchten uns loszueisen, uns zu Entschlossenheit zu zwingen und „Adéu“ zu sagen.

Tröstlich ist, dass wir einen netten Austausch zum „sailingduo“ Amaia und Flavio, die inzwischen mit ihrer „Bolero“ auf Sizilien angekommen sind, pflegen, jetzt gerade direkt neben Lynne und Laurents „Inuksuit“ in der Bucht von Pollenca am Anker schaukeln, wo wir gestern Abend noch Justine und Fernando zum zweiten Mal verabschiedet haben, und wir es doch jederzeit in der Hand haben, zurück zu kommen, oder die Segelkurse für ein Wiedersehen zu legen.

Hasta la proxima, geliebtes Inselchen!

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