Snæfellsnes – Peninsula

Snæfellsnes – Peninsula

Der 24 h – Schlag über den Breidafjordur war überwiegend windarm, sodass leider meist die Seepferdchen unseres Nanni-Motors zum Einsatz kamen. Die Hafeneinfahrt von Olafsvik war schon in Sicht, da schoben sich in nächster Nähe Walfinnen aus dem Wasser. Plötzlich hellwach drosselten wir die Fahrt und schauten uns um. Wir befanden uns inmitten einer Grindwalherde, die sich um uns herum zur Frühstücksjagd eingefunden hatte. Schätzungsweise 50 Tiere zogen kreuz und quer, drängelten sich um die fettesten Bissen, die Alten zeigten den Jungen wie man erfolgreich Beute macht. Eine knappe Stunde kreuzten wir in der Bucht mit ihnen herum und begleiteten sie bei ihrer fischreichen Morgenmahlzeit. Insofern endete die ansonsten etwas ereignisarme Fahrt über den breiten Fjord mit einem großartigen Naturerlebnis. Wir sind versöhnt, es gibt sie also doch, auch außerhalb der Walewatch-Zentren mit „Walsichtungsgarantie“.

Die wenigen Pontons im Fischerhafen sind wie immer mit kleineren Fischerbooten vollständig belegt. Also machen wir, auch wie immer, an der Festpier vor einer der glitschigen Rettungsleitern fest. Wir sind schwer beeindruckt von der Höhe des Bauwerks, aber die Hafenbaumeister haben sich nicht vermessen, wir haben hier Islands größte Tide mit knapp 4,50 m. Es ist Geschick beim Legen und Bestimmen der passenden Längen der Festmacherleinen gefordert. Bei Niedrigwasser hängen wir 4 m tief im Schatten vor den Katakomben der Pier, und bei ungünstigem Wind und Hochwasser treiben wir dann eben anderthalb Meter entfernt von der Pierkante, aber im Hellen. Das Verlassen des Bootes bekommt so oder so eine sportliche Komponente für die Bootsbesatzung, aber das kann nicht schaden. Einer dieser Kletterpartien fiel dann auch meine beste Brille, natürlich zum Landgang ohne sicherndes Brillenband auf der Nase, zum Opfer, und geht bei 7 m Wassertiefe im schlickigen Hafenbecken auf Grund. Nach Überwinden des ersten Schocks bleibt mir nur zuzugeben: wie dämlich kann man sein ….

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Olafsvik sollte als Basis für einen 1 tägigen Mietwagenausflug um die Halbinsel Snæfellsnes dienen.

So wie der Name klingt, so sieht es auch aus. Eine lange Halbinsel, die sich waagerecht nach Westen erstreckt und an deren Spitze namensgebend sich ein schnee- und gletschereisbedeckter erloschener Vulkankegel auf knapp 1500 m erhebt, wie man sich eine Schneefelsnase eben vorstellt.

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Wieder sind die Wettergötter mit uns und wieder begeistern wir uns einmal mehr an Kratern, fett bemoosten Lavafeldern, bizarren Küstenfelsen, Wasserfällen, schwarzen Lavastränden und glitzernden Schneefeldern, dem faszinierenden Licht hier, das die Farben der Erde, des Wassers, der Wiesen in jeder Minute wechseln lässt. Auch ist Zeit für eine wunderbare Klippenwanderung, an deren Wendepunkt mich der weltbeste Schokoladenkuchen erwartet, einfach zum dahinschmelzen. Der obligatorische Hotpot am Abend bedarf eigentlich keiner Erwähnung.

Olavsvik, mit 650 Einwohnern eine größere Stadt, ist ein Fischernest, wie fast alle an Islands Küste. Einfach, funktional, unromantisch, aber auch mit modernem, schicken Schwimmbad, mit „Außentöpfen“, und wir haben die Qual der Wahl: nehmen wir zuerst den mit 37 – 39, oder den mit 39 – 40 oder den mit 40-42 Grad ….

Und Olafsvik ist unser Sprungbrett für die Fahrt über den Faxafloi, die weit geschwungene Bucht vor Reykjavik.

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