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Letzte Tage in Cagliari

Nach der Rückkehr aus den „Osterferientagen“ in den Kreisen und Armen der Familie heißt es wieder einmal: Klarmachen zum Auslaufen! Zum dritten Mal seit dem Beginn unseres dauerhaften Bootlebens ist das Ende der Winterpause von Vorbereitungen und kleinen Abschiedsgesellschaften bestimmt. Madrugada bekommt einen Rigg-Check, der Segelmacher prüft die Segel und nimmt kleine Reparaturen vor, Wasserfilter werden gereinigt und erneuert, Anke kriecht zwecks Öl-und Filterwechsel im Motorraum herum und der Taucher befreit die Propeller, Ruder und Rumpf von Muschel- und Pflanzenbewuchs. Ähnliches spielt sich bei unseren drei Bootsnachbar-Pärchen, die wie wir den Winter an diesem Steg verbracht haben, ab. Wir hatten großes Glück mit der Zusammenwürfelung unserer kleinen Steggemeinschaft, womit vielen gemeinsamen vergnüglichen Abenden, Ausflügen, Konzert- und Restaurantbesuchen und auch Boots-Bastelstunden nichts im Wege standen. Dementsprechend gestalteten sich die letzten Tage in Cagliari in einer Mischung aus Vorfreude auf die beginnende Segelsaison und Trennungsschmerz. Nur unsere jungen französisch-britischen Freunde Elise und Matthieu, die netten Boatkeeper der wunderschönen Mariella hatten stressige letzte Tage, um den Klassiker für eine Regatta nach Monaco vorzubereiten.

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Cagliari war, wie in den vorigen Wintermonaten Menorca und Barcelona zu einer kleinen Heimat geworden. Wir kennen uns aus, sind der Mentalität der Menschen hier näher gekommen, waren Teil des Lebens der Inselhauptstadt. Für uns ein perfekter Platz zum Überwintern.

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Und ganz nebenbei: Als besonderes Schmankerl stellte sich der „salumificio tedesco“, die deutsche Wurstmanufaktur, heraus. Seit 50 Jahren ergänzen sich hier deutsches und sardisches Fleischerhandwerk in bester Weise und begeistern mit außerordentlich schmackhaftem Grillgut und Wurstwaren, sowohl unsere mittlerweile verwöhnten Gaumen als auch die der übrigen Stegbewohner. Wir werden den urigen Laden ein wenig vermissen. Um den Abschied davon etwas hinauszuzögern, schweißen wir noch ein paar wurstige Vorräte ein. Aber auch den kleinen flinken Gemüsemann, der jede Frucht einzeln auf gewünschten Reifegrad, Unversehrtheit und gleiche Grüße akribisch betrachtet und liebevoll befühlt, sich weigert eine angekratzte Kartoffel mit in den Korb zu legen, werden wir vermissen, genauso wie die strahlende, propere Verkäuferin im Lädchen für erstklassige handgemachte frische Pasta und sardische Dolci, die uns immer schon von weitem rufend als ihre Stammkunden begrüßt.

Aber wir werden sie alle sicher nicht vergessen, wie diese wunderbaren Tage mit den Segelfreunden, die wir in unseren Herzen bewahren. Nun brechen wir wieder auf, und nehmen die realistische Möglichkeit mit uns, in den nächsten Monaten oder Jahren ein Wiedersehen feiern zu können.

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Feierlichkeiten zur Ehrung des Stadtheiligen San Efisio am 1. Mai

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