Sorrent, nur zehn Meilen weiter, entpuppt sich wiederum als Volltreffer. Wir segeln am herrlichen Küstenstreifen, der von bizarrer felsiger Steilküste, geprägt ist, entlang bis in die Marina di Cassano, zu Füssen der eigentlich Stadt Sorrento. Abenteuerlich steile Wege, beeindruckende Serpentinenstraßen – in deren engen Kurven schon Kleintransporter vor- und zurück rangieren müssen – oder Aufzüge verbinden die Oberstadt mit den überraschend schmalen Uferstreifen der Häfen. Aus gutem Grund geht es auch hier sehr touristisch zu. Wenn man schon hier fantastische Blicke auf den Golf von Neapel hat, so wird ein Ausflug auf den nahegelegenen Monte Faito zu einem unvergesslichen Erlebnis. Die Rundblicke über die komplett bebaute Ebene auf den Vesuv und die davor liegende Bucht sind umwerfend.
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Und da das Wetter nicht zu einem Abschiedstörn an die Amalfiküste einlädt, quetschen wir uns für einen Tagesausflug nach Positano und weiter nach Amalfi in einen überfüllten Bus voller schwitzender Touristen aus aller Welt. Naja. Opfer wollen erbracht werden. Aber schön war`s trotzdem. Dieser Trip bildete auch den Abschluss unserer gemeinsamen Zeit. Atze und Ute fliegen zurück in ihr normales Leben, wir segeln nun entlang der tatsächlich beeindruckenden Amalfiküste, genießen unsere übliche Perspektive vom Wasser aus, mit gebührendem Abstand auf den Trubel an Land.
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Notgedrungen beschließen wir, uns nicht länger den Wetterkapriolen auszusetzen und auf kürzesten Weg nach Palermo zu segeln. Andauernde Mistrale und ihre Ausläufer zwingen uns zu oft schützende Häfen aufzusuchen. In dieser göttlichen Gegend knöpft man uns vollkommen gelassen noch im November über 100 Euro dafür ab, dass wir unser mitgeführtes eigenes Hotel eine Nacht an einem Steg anbinden dürfen. Zuzüglich Strom und Wasser! Aber unser Liegeplatz in Palermo ist seit Monatsanfang bezahlt, weshalb sich unser innerer Budgetverwalter nunmehr sträubt, diese aberwitzigen Zusatzübernachtungskosten zu übernehmen. Recht hat er. Wir hatten die leise Hoffnung unsere Segelzeit wie im Vorjahr in Sardinien bis in den Dezember strecken zu können. Sei`s drum.
In Agropoli verstecken wir uns für fünf Tage ein letztes Mal vor einem beherrschenden Mistral. Da tränt das Auge: welch ein teurer Wind.
Für einen kleinen Trost sorgt nur ein Busausflug nach Paestum. Die drei etwa 2500 Jahre alten Tempelruinen aus griechischer Zeit sowie die Grundmauern einer Handelsstadt, die 1000 Jahre lang von Bedeutung für diese Gegend war, sind absolut sehenswert. Am 8. November setzen wir Segel für den letzten Törn des Jahres, overnight, 30 Stunden, nach Palermo, Siziliens Hauptstadt, unser Winterquartier 23/24.
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Galerie Sorrent
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Galerie Amalfiküste
Amalfi – Positano – Catara
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Galerie Agropoli
Porto Agropoli & Paestum
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